IRLAND 2025
- Ralf
- 22. Juni
- 11 Min. Lesezeit
Calais, 25.05.2025
Wir sind in Calais angekommen - und das ist gut so. Viel Wind begleitet uns auf unserer Reise über die französische Autobahn, teils mit Regen, aber immer mit Windböen. Bei Strassburg beginnt sie und geht bis kurz vor Calais. Dabei durchqueren wir die Champagne im Nordosten von Frankreich, berühmt für den Schaumwein. 🥂
Ab hier geht es weiter in den Autozug nach Folkestone in England.
Brighton, 26.05.2025
Wir besuchen das Cap Blanc Nez, das aus dem Dritten Reich traurige Berühmtheit hat. Die Nationalsozialisten richteten hier umfangreiche Anlagen ein, um die Landung der Alliierten zu verhindern. Wir sehen die ersten Steilklippen und erahnen dieselben auf der anderen Seite bei Dover (bei schönen Wetter sollen die zu sehen sein). Und es windet. SEHR.
Der Eurotunnel (50km lang, davon 38km unter dem Ärmelkanal) bringt uns dann von Calais nach Folkestone und somit raus aus der EU. Der Checkin funktioniert völlig problemlos, pünktlich stehen wir in einem Wagon, ehe sich der Zug in Bewegung setzt. 25 min später sind wir in England, und der Zug spuckt uns direkt im Linksverkehr auf die Autobahn.
Wir kommen nicht mehr so recht aus dem Verkehr raus. Das erste Ziel ist Hastings, der Ort der wahrscheinlich berühmtesten Schlacht in der Geschichte Englands. In der Vorstellung der Menschen ist 1066 das Datum der letzten erfolgreichen Invasion Englands, das Jahr, in dem Wilhelm, Herzog der Normandie, die sächsische Armee Englands besiegte, König Harold tötete und den Thron bestieg. Von alledem sehen wie nichts. Die Strandpromenade ist überfüllt, wir fahren weiter zu unserem Ziel Brighton. Auch voll - aber hier ist unser Hotel.
Brighton ist ein englischer Urlaubsort am Meer und ein beliebtes Tagesausflugsziel. An dem breiten Kiesstrand befinden sich Spielhallen und Gebäude aus der Regency-Ära. Der Brighton Pier bietet Fahrgeschäfte und Essensstände.
Stonehenge, 27.05.2025
Es regnet und regnet und regnet. Wir verlassen Brighton - Wind und Regen machen den Abschied leicht. Endlich raus aus der Stadt finden wir sehr schmale verlassene Strässchen, vorbei an Pferdekoppeln, Golfplätzen, Landsitzen und leuchtend grünen Landschaften. Aber das Wetter verändert unseren Plan und so biegen wie in die nächste Hauptstrasse ab, um zügiger vorwärts zu kommen.
Wir erreichen unser kulturelles Highlight - das Weltkulturerbe Stonehenge.
Stonehenge ist ein Megalith-Bauwerk der Jungsteinzeit. Es wurde ab wenigstens 3000 v. Chr. in mehreren nach und nach aufeinander folgenden Versionen errichtet. Die Anlage wurde mindestens bis in die Bronzezeit weiter genutzt und danach aufgegeben.
Niemand weiss, warum Stonehenge gebaut wurde. Man hat dort einige Gräber gefunden und auch Überreste von Menschen. Lange Zeit haben Forscher vermutet, dass die Erbauer in Stonehenge ihre Religion gefeiert und gebetet haben. Andere denken, dass es eine Anlage für die Astronomie war. Die Steine stehen so, dass zu bestimmten Tagen im Jahr die Sonne an bestimmten Stellen aufgeht und untergeht. Das muss aber nicht allzu viel bedeuten. Also, man weiss es nicht.
Bei Regen erreichen für unser Hotel Chiseldon House in Swindon, ein wunderbares ruhiges altes Haus.
Fähre nach Irland, 29.05.2025
Von Swindon begeben wir uns auf direktem Weg auf der stark befahrenen M4 Richtung Fähre. Es bleibt trocken und wir haben zeitweise Sonnenschein. Das Hotel buchen wir etwa 40km vor dem Fährhafen im kleinen Örtchen Narberth. Die Hauptstrasse ist voller Geschäfte, Cafés und Antiquitätenläden. Auffallend, wie hundefreundlich es hier zugeht. Zahlreiche Schilder „Dogs Welcome“ begrüssen auch die Vierbeiner. Wir flanieren, stöbern durch die Läden, trinken in einer lokalen Brauerei ein Bier und freuen uns auf das Abendessen.
Der Morgen ist wieder windig, aber zumindest ohne Niederschlag. Schnell erreichen wir den Fährhafen in Fishguard - Check-In ist problemlos, viel Warterei. Um 13 Uhr dürfen wir auf die Fähre, die Motorräder werden professionell verzurrt. Pünktlich kommen wir in Rosslare an und übernachten in Wexford.
Cashel, 30.05.2025
Der erste Fahrtag in Irland. Es ist sonnig, leicht windig, und das Ziel ist Cashel nördlich von Cork. Die ersten 60km legen wir auf einer Schnellstrasse zurück, biegen dann auf kleine und kleinste Strassen ab. Es wird grüner, einsamer, schöner und nur wenige Autos begegnen uns. Die Strässchen sind wieder gesäumt von Steinmauern oder hohen Büschen, wie wir das auch von Schottland und England kennen. Dahinter Pferde, Kühe oder Schafe…
Wir erreichen Cashel, mit dem Rock of Cashel. Dieser stammt ursprünglich aus dem 4. Jahrhundert, als Sitz der Könige von Munster. Die Anlage umfasst bedeutende Bauwerke wie einen Rundturm aus dem 12. Jahrhundert, die romanische Cormac’s Chapel und eine gotische Kathedrale. Bekannt ist der Ort vor allem für seine eindrucksvolle mittelalterliche Architektur und seine grosse historische Bedeutung.
Wir kommen in einem Bed & Breakfast unter, die Motorräder stehen gut und vom Bett haben wir einen tollen Blick auf die Burg.
Bantry, 31.05.2025
Die Landstadt Bantry (irisch: Beanntraí) liegt im Südwesten Irlands im County Cork an der Bantry Bay.
Mizen Head 01.06.2025
Es ist ein schöner Tag - der bisher schönste der Reise. Wir machen uns auf den Weg nach Mizen Head, bekannt als der südwestlichste Punkt Irlands und berühmt für seine dramatischen Klippen, den historischen Leuchtturm-Komplex und die spektakuläre Fussgängerbrücke über eine Felsspalte. Wir befahren kleinere Strassen mit grün in der Mitte, mehrmals wollen wir umkehren. Aber wir werden belohnt von einer wunderschönen Landschaft.
Wir biegen ab in den Ring of Beara, eine 140km lange Panoramaküstenstrasse, die die Beara-Halbinsel im Südwesten Irlands umrundet. Wir kommen aber nicht weit, da wir den Healy-Pass passieren wollen, der die Halbinsel auf einer Höhe von bis zu 300m quert. Tolle Ausblicke bieten sich uns. Der sehr böige Wind lässt uns nicht absteigen und so fahren wir lieber weiter an ein ruhigeres Plätzchen.
Wir beziehen für zwei Nächte Quartier in Killarney. „Seid ihr auch wegen des Biker-Fests hier?“ werden wir an der Rezeption empfangen… Nö, wissen wir nichts von. Wir gehen hin und es ist toll. Tolle Stimmung, Feierabend-Bier und eine super Springsteen-Cover-Band runden den tollen Tag ab.
Ring of Kerry und Dingle, 03.06.2025
Mit einem unguten Gefühl starten wir auf die berühmte Fahrt auf dem Ring of Kerry. Starker Wind und Regen sind für den Nachmittag vorhergesagt. Die ersten 60km spulen wir erstmal ab. Wir fahren im Uhrzeigersinn, was eine grundsätzliche Frage ist. Anscheinend dürfen Reisebusse nur gegen den Uhrzeigersinn fahren und wir denken, lieber kommen die entgegen, statt hinter ihnen fest zu hängen. Aber: erstens ist die Strasse gut ausgebaut, zweitens begegnen uns auf 170km gerade einmal 2 Busse…
Die Aussicht ist schön, aber nicht so spektakulär wie erwartet.
Wir stoppen bei der Whiskey-Distillery Skellig, kaufen Pröbchen.
Schliesslich sind wir ohne Gewitter pünktlich um 15 Uhr zurück und schlendern noch durch die Stadt Killarney. Der versprochene Regen erwischt uns auf dem Heimweg zum Hotel.
Das nächste Tagesziel ist die Halbinsel Dingle mit dem gleichnamigen Ort. Aber wir starten durch den Gap of Dunloe. Der Gap of Dunloe ist ein malerischer Gebirgspass in Irland, bekannt für atemberaubende Landschaft, enge Strassen, Seen und Täler und beliebt für Wanderungen, Kutschfahrten und Radtouren. Wir sind nicht sicher, ob wir dort überhaupt hätten fahren dürfen… Aber wunderschön.
Weiter zur Halbinsel Dingle - ein ordentlicher Schauer erwischt uns wieder - ist nach 10 Minuten vorbei, aber ausreichend, um nass zu werden. Wir fahren den Connor-Pass von Norden. Der Connor Pass ist der höchste Gebirgspass in Irland (irisch: An Chonair). Er liegt auf einer Höhe von 456 Metern über dem Meeresspiegel. Oben wäre bei gutem Wetter sicher tolle Aussicht - zumindest sehen wir auf die Bucht von Dingle.
Es gibt nach unserer Ankunft in Dingle einiges abzuklappern: Murphys Icecream (wir testen Irish Brown Bread, Kieran's Cookies und Chocolate Whiskey). Es gibt noch ein Bier in Foxy John‘s Bar, einer einzigartigen Kombination aus traditionellem irischem Pub und Eisenwarenladen. Die Einrichtung ist rustikal mit Regalen voller Schrauben, Werkzeugen und Kuriositäten.
Cliffs of Moher, 05.06.2025
Der Wild Atlantic Way ist eine rund 2.600km lange Küstenstrasse entlang der Westküste Irlands. Sie gilt als eine der längsten ausgewiesenen Küstenrouten der Welt und führt von Kinsale in der Grafschaft Cork im Süden bis nach Malin Head in Donegal im Norden.
Immer wieder fahren wir auch auf Teilen dieser Route. So liegt auch die Fähre von Talbert nach Killimare über den Shannon-River (mit etwa 370km der längste und wasserreichste Fluss Irlands sowie der Britischen Inseln) Richtung Norden auf dieser Strecke.
Doolin ist unser Ziel für die nächsten beiden Nächte. Die Nähe zu den Cliffs of Moher macht es ideal für einen kleinen Bootsausflug 🫣. Die Klippen ragen an vielen Stellen nahezu senkrecht aus dem Ozean, erstrecken sich über mehr als 8km und haben eine Höhe von bis zu 214m. Hier entstanden unter anderem auch Film-Szenen für Harry Potter und Star Wars.
Galway, 06.06.2025
Wir folgen zunächst wieder der Strasse Wild Atlantic Way Richtung Norden, immer der Küste entlang. Erste Pause gibt es in einem wunderbaren Tea Room. Tea Rooms sind gemütliche Lokale am Wegesrand, in denen traditionell Tee, Kaffee, Gebäck und oft auch kleinere Mahlzeiten serviert werden.
Wir biegen dann ab auf kleinere Strassen durch den Burren Nationalpark (vom Irischen Boíreann = felsiges Land) - eine der größten Kalksteinlandschaften Europas. Diese entstand in der Eiszeit und besteht aus flachen, grauen Kalkplatten mit tiefen Spalten. Sehr toll.
Wir sehen das Megalithgrab Poulnabrone Dolmen (etwa 5.200 bis 5.800 Jahre alt, aus der Jungsteinzeit Neolithikum) und ringförmige Steinforts - ein Zeichen frühchristlicher Kirchen.
Das Dunguaire Castle aus dem 16. Jahrhundert - eine der bekanntesten Burgen Irlands, malerisch gelegen am Ufer der Galway Bay - sehen wir nur vom Strassenrand. Geschlossen.
Das Tagesziel heisst Galway. Galway soll eine der lebendigsten Städte Irlands sein und das kulturelle Herz des Westens. Wir schlendern durch die Innenstadt, lauschen den Strassenmusikern und kommen nicht ganz an den überzähligen Souvenirläden vorbei. Wein und Tapas gibt es zum Abendessen.
Cleggan, 07.06.2025
Konsequent geht es weiter auf der Route Wild Atlantic Way Richtung Norden. Die Strassengrösse wechselt häufiger. Am liebsten sind uns die einspurigen Strassen, auf denen bei Gegenverkehr gewartet werden muss.
In den kleinen Hafenbecken der Ortschaften ist der Tidenhub der Gezeiten gut zu sehen. Zeitweise liegen die Boote auf dem Trockenen.
Auch Sandstrände sind hier zu finden. Ganz tapfere Kinder sind auch im Wasser…
Unser Ziel ist Cleggan, ein Fischerdorf mit etwa 300 Einwohnern.
Belmullet, 08.06.2025
Zu Beginn durchfahren wir den Connemara Nationalpark – die Landschaft wird zunehmend hügeliger. Wir umrunden den Killary Fjord bei grauem, wolkigem Himmel, doch es bleibt trocken. Die Natur ist sattgrün, der Wind stark – schade nur, dass die Sonne fehlt. Weiter geht’s durchs Doolough Valley, vorbei an einem beeindruckenden Bergsee. Überall Schafe, auch mitten auf der Straße – also Vorsicht! Auf schmalsten Wegen queren wir den Nephin Nationalpark. Die Weite und der raue Wind erinnern uns an Patagonien. Wir übernachten in Belmullet im Westen des Countys Mayo am Zugang zur Halbinsel An Muirthead.
Ben Bulben, 11.06.2025
Nach einem verregneten Tag in Belmullet werden wir heute mit bestem Wetter belohnt: trocken, sonnig und fast 20 °C – es fühlt sich richtig sommerlich an.
Die irische Landbevölkerung begegnet uns mit grosser Herzlichkeit – ob Traktorfahrer oder Hausfrau vor der Tür, jeder grüsst freundlich beim Vorbeifahren und hebt die Hand.
Wir fahren durch zahlreiche Torfgebiete. Das traditionelle Torfstechen, bei dem Brennstoff aus Mooren gewonnen wird, ist hier noch sichtbar – kulturell bedeutend, aber ökologisch umstritten.
Und immer wieder Schafe auf der Straße – typisch Irland.
Auf meist verkehrsarmen, schmalen Strassen nähern wir uns dem markanten Ben Bulben, einem 527 Meter hohen Tafelberg und Wahrzeichen von Sligo.
Da unsere Unterkunft heute kein Essen anbietet und viele Restaurants geschlossen haben, fahren wir weiter zum Glenclar-Wasserfall. Dort geniessen wir frischen Salat in idyllischer Seelage – ein stimmiger Abschluss für einen schönen Tag.
Mittelstreifen aus Gras, 12.06.2025
Wer stellt hier in Irland nur diese ganzen Zäune und Mäuerchen auf? Es ist fast alles eingezäunt, -gemauert oder umpflanzt. Dies ist wohl zum einen ein Produkt der Geschichte und stammt aus der britischen Kolonialzeit (viele Mauern sind also Jahrhunderte alt). Dann dient es der Tierhaltung und der praktischen Abgrenzung. Und zuletzt herrscht anscheinend ein starkes Eigentumsbewusstsein, dem damit Ausdruck verliehen wird.
Wir verlassen die Küste und somit den Wild Atlantic Way nun endgültig nördlich des Tafelbergs Ben Bulben Richtung Osten / Dublin und sind somit weitestgehend wieder auf dem Heimweg. Vom Wetter werden wir heute verwöhnt: zwar windig aber sonnig und mit 20C perfektes Motorradwetter. Mittelgrosse Strassen lassen uns gut voran kommen, und so sind wir nach einer kleinen Pause schnell in Drumshanbo und im Souvenirshop der Whiskey-Distillery Shed.
Ab hier wird es einsam. Zweimal abgebogen, schon gibt es nur noch einspurige Strassen mit Mittelstreifen aus Gras und Schafen statt Autos. Eine traumhafte, hügelige Landschaft tut sich vor uns auf und wir sind mutterseelenallein. Eine ganze Zeit bleibt es so - es ist wunderschön, aber es zieht sich. Irgendwann hat uns die Zivilisation wieder und die Strassen werden breiter.
Unser Ziel ist das Golfhotel Crover - liegt super auf dem Weg 😉 - Zimmer mit Blick auf den See. Und die Wetteraussichten sind sehr einseitig: einen ganzen Tag soll es durchregnen. Wir denken, es gibt schlechtere Plätze, den Regen auszusitzen.
Dublin, 14.06.2025
Als wir die Augen öffnen regnet es. Mist. Da hatten wir gehofft, dass das am Pausentag vorüber geht. Naja, erstmal Frühstück. Und der Regen hört tatsächlich auf.
Wir packen unsere Taschen und fahren bei Sonnenschein Richtung Süden, Zwischenziel ist die Whiskey-Distillery Tullamore in der selbigen Stadt. Wir erleben eine sehr schöne Pause vor der Eingangstür, nix los, nette Souvenirs 😉 und guter Kaffee.
Mit zunehmendem Verkehr erreichen wir problemlos unser Hotel in Dublin - Dublin ist sicher ein Muss während eines Irland-Besuchs. Pünktlich zum Sightseeing regnet es wieder wie aus Kübeln. Egal, das schauen wir uns an. Nach einem kurzen Stopp bei Decathlon, um schicke Regenponchos zu kaufen, kann uns das „bisschen“ Regen nichts mehr anhaben.
Wir sehen das Post Office, den Spire, das Oscar Wilde Denkmal, das Trinity College, das Molly Malone Denkmal, das Kneipenviertel Temple Bar, die Whiskey-Distillery Teeling und das Guinness-Haus.
Dublin ist sehenswert - auch wenn‘s regnet.
Wicklow Mountains und Kilkenny, 16.06.2025
Wir starten in die Wicklow Mountains, einer idyllischen Hügelkette südlich von Dublin. Nebel liegt in der Luft, hüllt die kargen Hügel in einen mystischen Schleier. Immer wieder setzt feiner Nieselregen ein, der die Landschaft noch geheimnisvoller wirken lässt. Licht und Schatten tanzen über den Hängen, die Hügel verschwinden im Nebel, tauchen plötzlich wieder auf.
Wir überqueren die beiden Passhöhen Sally Gap und Wicklow Gap – unscheinbar in dieser nebligen Kulisse. Wir halten am Aussichtspunkt über dem See Lough Tay und legen in Glendalough eine Pause ein.
Am Abend erreichen wir Kilkenny. Unser Hotel liegt mitten im Herzen der Stadt. Vom Zimmer aus blicken wir direkt auf den Fluss Nore – dahinter erhebt sich eindrucksvoll das Kilkenny Castle. Eine perfekte Kulisse zum Ankommen und Durchatmen nach einem Tag auf der Strasse. Wir schliessen den Tag mit einem Spaziergang durch die Gassen und einem Bier in einem Hinterhof mit Livemusik.
Am nächsten Morgen beginnt unser Stadtrundgang im Kilkenny Castle. Beim Rundgang durch die alten Gemäuer sieht man den Glanz vergangener Jahrhunderte. Alles ist herrschaftlich, grosszügig. Danach geht es weiter durch die Gassen der Altstadt. Auch ein kurzer Stopp bei der Smithwick’s Brauerei darf nicht fehlen. Die Kirchen der Stadt lassen wir uns ebenfalls nicht entgehen, zumindest von aussen 😇 – ehrwürdig und ruhig stehen sie da, stumme Zeugen vieler Jahrhunderte.
Slán Éire, 18.06.2025
„Slán Éire“ ist irisch und heisst „Tschüss, Irland“. Es wird wieder gepackt und wir lassen heute Kilkenny und dann auch Irland hinter uns. Leichter Niesel begrüsst uns mal wieder, aber der hat bis nach dem Frühstück aufgehört.
Nur 140km bis zur Fähre sind eingeplant mit einem kleinen Abstecher in die nahen Hügel zu den „9 Stones“, einer Reihe von 9 geheimnisvollen Steinen, deren Alter und Zweck bis heute im Dunkeln liegen…
Die Strassen werden wieder schmaler, praktisch unbefahren, und schon bald tauchen wir in den Nebel ein, der oben auf dem Berg liegt. Zum nebligen Gipfelfoto halten wir an und Minuten später löst sich der Nebel auf. Wunderbar. So darf es bleiben.
Den Fährhafen in Rosslare erreichen wir um 16 Uhr und somit 2 Stunden zu früh. Zeit für entspannte Gespräche mit anderen Reisenden über Erlebnisse, Routen und Irland-Momente.
Mit einer Stunde Verspätung legt die Fähre schliesslich um 22 Uhr ab – kurz nach einem tollen Sonnenuntergang. Die See ist ruhig, die Nacht wird es auch.
Wir kommen mit 3 Stunden Verspätung in Cherbourg in Frankreich an. Wir müssen noch warten, bis wir raus kommen, freuen uns, dass das Hotel direkt in Sichtkontakt zur Fähre liegt und wir es nicht weit haben.
Zurück durch Frankreich, 20.06.2025
Die Rückfahrt nach Hause verspricht heiss zu werden, die Wetteraussichten sagen 28-32 Grad voraus. Gut 1000km liegen vor uns und es stellt sich die Frage, ob wir nördlich oder südlich von Paris fahren wollen. Es wird der Norden, um etwas weiter von Paris weg zu bleiben. Es ist auch unklar, ob wir in 2 oder 3 Tagen die Strecke bewältigen wollen.
Schon um 8 Uhr morgens geht es los auf der gut ausgebauten Nationalstrasse - immer Richtung Reims. Es läuft überraschend gut, wir schaffen fast 500km und kommen im selben Hotel wie bei der Hinfahrt unter.
Bis nach Hause sind es nun noch 530km, ab hier ist es Autobahn bis Strassburg. Wieder kommen wir gut voran, sind kurz nach dem Mittag bereits im Schwarzwald und bei 32 Grad gegen 15.30 Uhr schliesslich daheim.